Entstehung Freie Bürger Markt Triefenstein

Gründe zur Bildung einer Bürgervereinigung, die sich politisch betätigt, gibt es mannigfaltig denn glücklicherweise haben viele Menschen eine eigene Meinung.

In den 70er Jahren war in Bayern die große Gebietsreform angesagt. Nachdem die Kreisgebietsreform zum 01. Juli 1972 vollzogen war und aus ehemals vier Landkreisen mit einigen Abrundungen der neue Landkreis Mittelmain entstand, der kurze Zeit später in Main-Spessart umbenannt wurde, ging es in den darauf folgenden 6 Jahren an die Gemeindegebietsreform.

Der lange Arm der Parteien, hinein in die örtlichen Gegebenheiten der Kommunen, war vielen Bürgern ein Dorn im Auge. Von Gängelung bis hin zur „Führung an der kurzen Leine“ war die Rede. Das Korsett, das Parteien ihrem „Volke“ anlegte, war bisweilen recht eng geschnürt.

Bei uns war das Hauptargument der Verlust der Selbständigkeit der 4 Gemeinden Homburg, Lengfurt, Rettersheim, Trennfeld, aus denen der Markt Triefenstein gezimmert wurde.

Mit Geldern, die später wegbrachen, wurden einige Gemeinden geködert, ihren Willen zum Zusammenschluss zu bekunden. Ende 1975 hatten sich die Gemeinderäte aller 4 Gemeinden von einer Verwaltungsgemeinschaft verabschiedet und einer Einheitsgemeinde zugestimmt.

Viele Bürgerseelen kochten und fanden sich in freien Diskussionsrunden zusammen. Es kristallisierte sich anfangs eine Freie Bürger – Freie Wähler Vereinigung Lengfurt heraus mit dem Willen, sich künftig an der Gemeindepolitik zu beteiligen. Bald stellte man fest, dass ohne ein Mindestmaß von Organisation keine zielgerichtete politische Arbeit möglich ist. Man wollte in der Kommunalpolitik mitreden und im Gemeinderat der neuen Einheitsgemeinde, zum damaligen Zeitpunkt noch mit Lengfurt vorgegeben, präsent sein.

So trafen sich 14 Bürger aus Lengfurt am 03. Nov. 1976 und ließen sich vom damaligen Marktheidenfelder Bürgermeister Grein die Systematik einer freien politischen Bürgervereinigung vorstellen. Im Zuge der Versammlung wurde ein vierköpfiges Gremium (Huber, Rauscher, Scheel, Wachs) bestellt, welches die Organisation zur „Gründung eines Ortsverbandes“ voranbringen sollte.
Nach einigen politischen Winkelzügen erklärte die Regierung von Unterfranken am 27. Juli 1977, dass unsere Einheitsgemeinde den Namen Triefenstein bekäme.

Die Art und Weise, wie hier von ministerieller Seite mit den Mehrheitswünschen der Bevölkerung umgegangen wurde, beflügelte immer mehr Bürger aus den vier Gemeinden, sich einer freien politischen Gruppe anzuschließen.

Am 03. Oktober 1977 wurde in einer ersten Hauptversammlung eine komplette Vorstandschaft der Freien Bürger – Freien Wähler Markt Triefenstein gewählt.
(1. Vorsitzender Hartmut Wachs; 2. Vorsitzender Albert Scheel; Schriftführung Margot Bartei; Kassier Jürgen Fritsche; Presse Ernst Rauscher; Beisitzer Reinhold Löber, Lothar Pesch, Josef Huber und Eduard Michel)

In der Folgezeit wurden Zielrichtungen formuliert und gemeindliche Probleme analysiert, um zu einer Wahlaussage für die anstehende erste Wahl eines Gemeinderates und Bürgermeisters für den Markt Triefenstein zu gelangen.

Als Freie Bürger Markt Triefenstein trat man zum ersten Mal am 05. März 1978 zu einer politischen Wahl an. Der Grundsatz der „Freien“, der wohl alle Zeit Gültigkeit hat wurde geprägt und lautet:

,,Eine absolute Mehrheit, egal welcher Partei, ist zu verhindern!
Der Meinungsbildungsprozess soll durch Dialog und nicht durch Diktat erfolgen!“

Die ersten Gemeinderäte, die von der Liste der Freien Bürger in den Triefensteiner Gemeinderat gewählt wurden waren Rudolf Scheurich Lothar Pesch und Eduard Michel. Von 1981 bis 1990 war Rudolf Scheurich gewählter Bürgermeister des Marktes Triefenstein.

Die „Freien“ mussten zu jeder Wahl eine Unterschriftenliste als sogenannte Unterstützungsliste einreichen, was zusätzliche Arbeit verursachte. Deshalb entschied man sich nach eingehender Prüfung am 08. November 2000, für eine Eintragung ins Vereinsregister. Dies führte nunmehr zur Vereinfachung bei der Einreichung von Wahlvorschlägen.

Die Vorsitzenden der Freien Bürger Markt Triefenstein:
– Hartmut Wachs
– Albert Scheel
– Klaus Scheller
– Bernd Wiedemann ab 1998
– Karin Öhm ab 2021

Gemeinderäte der Freien Bürger Markt Triefenstein:
– 1978 bis 1984: Rudolf Scheurich (ab 1981 Albert Scheel für Rudolf Scheurich), Lothar Pesch, Eduard Michel
– 1984 bis 1990: Werner Bendl, Albert Scheel, Klaus Scheller
– 1990 bis 1996: Werner Bendl, Dr. Stephan Krusen, Albert Scheel, Klaus Scheller
– 1996 bis 2002: Siegfried Geier, Dr. Stephan Krusen, Albert Scheel (Carola Aschauer rückte für Albert Scheel nach), Klaus Scheller, Bernd Wiedemann
– 2002 bis 2008: Siegfried Geier, Dr. Stephan Krusen, Klaus Scheller, Bernd Wiedemann
– 2008 bis 2014: Werner Thamm, Dr. Bruno Hock, Siegfried Geier, Dr. Stephan Krusen und Klaus Scheller
– 2014 bis 2020: Dr. Bruno Hock, Karin Öhm, Siegfried Geier, Werner Thamm und Bernd Wiedemann
– 2020 bis 2026: Karin Öhm, Ralph Scheller, Marcus Kuntscher, Werner Thamm, Dr. Bruno Hock

Unsere Aufststellung ab Oktober 2021

  • 1. Vorsitzende: Karin Öhm
  • 2. Vorsitzender: Marcus Kuntscher
  • Kassier und Schriftführer: Ralph Scheller
  • Beisitzer: Dr. Bruno Hock, Werner Thamm, Jan Wiedemann
  • 1 .Kassenprüfer: Horst Scheurich
  • 2. Kassenprüfer: Bernd Wiedemann